Subhash Chandra Bose
Bürgermeister von Calcutta
Inder, 41
Erste Begegnung mit den Charakteren: Abenteuer 10
Subhash Chandra Bose wurde in eine bengalische Hindu-Familie in Cuttack in der damaligen Provinz Bengalen als neuntes von vierzehn Kindern geboren. Seine Eltern waren Prabhavati Devi und Janakinath Bose. Der Vater war ein wohlhabender Rechtsanwalt. Der Sohn besuchte zunächst wie seine Geschwister die örtliche, von einer Baptistenmission geführte Schule und ab 1909 die Ravenshaw Collegiate School in Cuttack. Nach dem Schulabschluss 1913 begann er für kurze Zeit ein Studium am Presidency College in Kalkutta. Danach wechselte er an das Scottish Church College der University of Calcutta, wo er 1918 den Grad eines B.A. in Philosophie erwarb. 1919 reiste er nach England, um seine Studien in Cambridge fortzusetzen. Damit entsprach er dem Wunsch seines Vaters, der sich für seinen Sohn eine Laufbahn im Indian Civil Service, dem höheren Verwaltungsdienst Britisch-Indiens, wünschte. Er brach jedoch die Ausbildung trotz bestandener Examina ab, da es ihm inakzeptabel schien, als Angestellter der Kolonialmacht im eigenen, kolonisierten Land zu arbeiten, und kehrte am 23. April 1921 nach Indien zurück.
In seiner Jugend war Bose stark von den Lehren Swami Vivekanandas beeinflusst. Er begegnete 1921 Mahatma Gandhi und schloss sich dem Indischen Nationalkongress (INC) an. Unter Gandhis Vermittlung arbeitete er für den Bengalen Chittaranjan Das, den er später als seinen politischen Lehrer bezeichnete. Bose entwickelte großes organisatorisches Talent. Er stieg in der Stadtverwaltung Calcuttas schließlich bis zum Bürgermeister auf (1930) und wurde Führer des Jugendflügels seiner Partei. Boses stark anti-britische Haltung brachte ihm seit 1920 mehrere Gefängnisaufenthalte mit einer Dauer bis zu drei Jahren ein.
1927 wurde er gemeinsam mit Jawaharlal Nehru Generalsekretär der Kongresspartei und zum Vorsitzenden des bengalischen INC-Provinzkomitees gewählt. Radikaler als die anderen Führungsmitglieder des Indian National Congress bestand Bose auf sofortiger und umfassender Souveränität für Indien. Es gelang ihm, jüngere Mitglieder der Parteispitze wie Nehru für seine Position zu gewinnen, so dass dieses Ziel letztendlich ins Parteiprogramm aufgenommen wurde. Er trat in Opposition zu den Ideen Gandhis.
