Peggy Guggenheim
Kunstmäzenin
Hochnäsige neuweltliche Geldadelige
Amerikanerin, 37
Erste Begegnung mit den Charakteren: Abenteuer 5
Herkunft
Peggy Guggenheim war eine von drei Töchtern des jüdischen New Yorker Geschäftsmanns Benjamin Guggenheim und dessen Frau Florette Seligman (geb. 1870). Ihr Vater entstammte einer der wohlhabendsten Industriellenfamilien Amerikas; er kam 1912 beim Untergang der Titanic ums Leben. Ihr Onkel war der amerikanische Industrielle und Kunstsammler Solomon R. Guggenheim, Gründer der Solomon R. Guggenheim Foundation.
Guggenheim in New York und Paris[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Peggy Guggenheim im August 1919 volljährig wurde, erhielt sie ein Erbe von 450.000 Dollar, das sie von ihrer Familie unabhängig machte. Im Herbst 1920 trat sie ein Volontariat in der Buchhandlung „Sunwise Turn“ in New York an, wo sie viele Intellektuelle und Künstler kennenlernte. Im Dezember des Jahres ließ sie ihre Nase operieren, doch da die plastische Chirurgie noch in den Kinderschuhen steckte, misslang die Operation.
Im Jahr 1921 zog Guggenheim nach Paris, genoss das Leben der Bohème und lernte viele Künstler und Schriftsteller kennen, mit denen sie Freundschaft schloss, unter ihnen beispielsweise Djuna Barnes, Marcel Duchamp und Man Ray, der 1924 eine Porträtserie von ihr schuf. 1922 heiratete sie den französischen Maler und Bildhauer Laurence Vail; aus dieser Verbindung entstammen ihre beiden Kinder Sindbad (geb. 1923) und Pegeen Vail Guggenheim (geb. 1925). Nach acht Jahren wurde die Ehe geschieden. Vail neigte alkoholisiert zu Gewalttätigkeiten, und sie hatte sich in den britischen Schriftsteller John Holms (* 1897) verliebt, der alkoholkrank war und im Jahr 1934 verstarb.
Persönlichkeit
Guggenheim sah sich als „arme Guggenheim“, was aufgrund des relativ geringen Erbes nicht ganz falsch war, genoss aber weiterhin, in Opposition zur obersten Schicht der Gesellschaft, in die sie hineingeboren war, deren Privilegien. Im Gegensatz zu anderen Guggenheims, die wohltätige Einrichtungen mit Hilfe des Familienvermögens gründeten, nahm Peggy Guggenheim nicht die Form einer Institution an und war zudem überaus persönlich. Sie distanzierte sich von Anfang an von bestehenden Normen, und ihr Interesse an der Person des Künstlers ging meist ihrer Beschäftigung mit dem Kunstwerk voraus. Aufgrund der Missachtung jeglicher Konventionen galt sie als Rebellin, wurde zum „arbiter elegantiarum“ (Sachverständiger in Angelegenheiten des Geschmacks) und galt in ihrer italienischen Wahlheimat schließlich als l’ultima dogaressa (die letzte Dogaressa, weibliche Form des Dogen/ Staatsoberhaupt von Venedig)
