Ahasver Meckelbrodt (†)

Jüdischer Linguist

Tscheche, 76

Erste Begegnung mit den Charakteren: Abenteuer 3

Meckelbrodts Geburtsstadt war Prag (damals noch Böhmen/ Österreich-Ungarn), wo er die dortige Karls-Universität besuchte, an der er auch zeitweise als Privatdozent lehrte.

Während seiner langen akademischen Karriere erwarb er sich den Ruf eines der führenden Altsprachlichen Linguisten weltweit und stand mit einem ausgedehnten Netzwerk von Kollegen in Verbindung.

Einen besonders intensiven Austausch pflegte er mit Dr. Courtney Smythe-Beauregard, der sich ebenfalls mit der Erforschung des Mythos um den Turm von Babel beschäftigte.

Dr. Meckelbrodt interessierte sich dabei weniger für die Archäologie und daraus möglicherweise zu gewinnende Beweise für die physische Existenz eines solchen Bauwerks, sondern sah den Mythos als metaphorischen Schlüssel, quasi als Erinnerungsort zur "Ursprache" der Menschheit, dem Ursprung aller Kommunikation.

Er betrieb Quellenstudium und Archivforschung in Europa, Nordafrika und dem Vorderen Orient, sah aber seine Reise- und Forschungsfreiheit durch das Erstarken faschistischer Regime in Europa zunehmend eingeschränkt.

Mit größter Sorge verfolgte er insbesondere die zunehmende Machtentfaltung und den besonders ausgeprägten Antisemitismus des Nationalsozialismus in Deutschland, so dass er sich schließlich zur Auswanderung nach Jerusalem (Britisches Mandatsgebiet Palästina) entschloss.

Dr. Smythe-Beauregards Schriftfunde an Pyramiden im Hochland von Mexiko, die alle bisherigen Kenntnisse über Herkunft und Alter der Bauwerke in Frage stellten, bewogen Meckelbrodt zu einer Reise nach Teotihuacan, um seine Arbeit vor Ort voranzutreiben.

Seine Tätigkeit zog die Aufmerksamkeit des ebenfalls angereisten Konkurrenten Shlomo ben Zahavi auf sich, der Meckelbrodt durch Bestechung eines einheimischen Vorarbeiters, Hugo Gonzalez, in die Pyramide von Cholula locken liess.

Gonzales Versuch, sich der Aufzeichnungen des Wissenschaftlers zu bemächtigen, führte schließlich zum Tod Meckelbrodts, vermutlich durch schwere Kopfverletzungen aufgrund eines Sturzes. Die Leiche wurde 

von den Abenteurern im Inneren der Pyramide aufgefunden.

Gonzales wurde gefasst und die Spur bis zu Rabbi Shlomo nach Ciudad de Mexiko zurückverfolgt, diesem gelang es aber, mitsamt der Aufzeichnungen Meckelbrodts unterzutauchen.

Somit bleibt der endgültige Kenntnisstand über Meckelbrodts Arbeit spekulativ.

In Paris erhielt Milicent überraschend eine Abschrift der begehrten Aufzeichnungen, die Shlomo selbst angefertigt hatte und dann an sie übergab. Ob Veränderungen vorgenommen wurden, lässt sich so natürlich nicht sagen - ebenso, ob der Rabbi für sich selbst ebenfalls Wissen gewonnen hat.

Tatsächlich gibt es eine direkte Verbindung der Meckelbrodtschen Ursprache (von Milicent als Atlantisch bezeichnet) zur magischen Wirkung, wie von Shlomo vermutet...