Alexandrina Victoria,
Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland

Victoria ist seit 1837 Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland. Seit Mai 1876 trägt sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien (Empress of India). Sie ist die Nichte ihres Vorgängers William IV., genauer die Tochter von dessen jüngerem Bruder Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn und Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld.

Mit der Thronbesteigung Victorias im Juni 1837 endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden Salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschloss, die seit 1714 bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Prägend für ihre Regentschaft waren der Einfluss ihres Ehemannes Albert von Sachsen-Coburg und Gotha sowie ihr nahezu vollständiger Rückzug aus der Öffentlichkeit nach dessen Tod 1861. Insgesamt interpretiert Victoria ihre Rolle als konstitutionelle Monarchin sehr eigenwillig und durchaus selbstbewusst. Aufgrund ihrer zahlreichen Nachkommen erhielt sie den Beinamen „Großmutter Europas“. 

Aus der Verbindung Königin Victorias mit Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha gingen neun Kinder hervor:

  • Victoria (Vicky), Princess Royal, ⚭ 1858 Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen; als Friedrich III. Deutscher Kaiser;
  • Albert Eduard (Bertie), Prince of Wales ⚭ 1863 Prinzessin Alexandra von Dänemark;
  • Alice (1878 verstorben), ⚭ 1862 Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein;
  • Alfred (Affie), Duke of Edinburgh und regierender Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha, ⚭ 1874 Großfürstin Marija Alexandrowna Romanowa von Russland;
  • Helena (Lenchen), ⚭ 1866 Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg;
  • Louise, ⚭ 1871 John Campbell, 9. Duke of Argyll;
  • Arthur, Duke of Connaught and Strathearn, ⚭ 1879 Prinzessin Luise Margarete von Preußen;
  • Leopold (1884 verstorben), Duke of Albany, ⚭ 1882 Prinzessin Helene zu Waldeck und Pyrmont;
  • Beatrice (Baby), ⚭ 1885 Prinz Heinrich von Battenberg.

 

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters legte Königin Victoria weiterhin ein hohes Arbeitspensum an den Tag und ist nicht bereit, ihren ältesten Sohn an der Ausübung der Staatsgeschäfte teilhaben zu lassen. Bertie sieht sich der anhaltenden Kritik seiner Mutter ausgesetzt, die ihm wiederholt die Fähigkeit absprach, das Herrscheramt auszufüllen.