Tempel von Uppsala

Orte
Handlung
Kurzfassung
Eine deutsche wissenschaftliche Reisegruppe der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe", die unter Leitung ihres Mitbegründers Herman Wirth zur Universität Uppsala reist, erweckt die Aufmerksamkeit und das Misstrauen der Abteilung.
Als vorgebliche archäologische Delegation des British Museum reisen die Abenteurer ebenfalls dorthin.
Vor Ort stellen sie fest, dass die Deutschen nach dem Standort des alten Odin-Tempels suchen und der Schlüssel dazu im Historiengemälde "Midvinterblot" (Mittwinteropfer) von Carl Olof Larsson zu finden ist.
Die Ahnenerbler schaffen es tatsächlich, mit Hilfe des Blutmagiers Klaus von Mittelstädt den Ort aufzufinden und ein nächtliches Opferritual einzuleiten, was die beobachtenden Abenteurer zum Eingreifen zwingt.
Während der turbulenten und gewaltsamen Ereignisse gelangen zunächst Lady Milicent, später auch die übrigen Charaktere, durch ein Portal in die Unterwelt der altnordischen Mythologie.
Durch die Befreiung der dort festgehaltenen Helga Halmdöd sind scheinbar die Pläne der Nazis durchkreuzt - es stellt sich aber schließlich heraus, dass es sich nicht um eine entführte schwedische Unternehmerin handelt, sondern um die nordische Totengöttin Hel selbst, die so nicht nur Zutritt zu dieser Ebene erhalten hat, sondern zudem noch zusammen mit der deutschen Delegation zurück nach Berlin reist.
Der während des Zusammenstoßes tödlich verletzte Delegationsleiter Wirth gelangt nach Aufenthalt in der Unterwelt auf unerklärliche Weise ins Leben zurück.
Helgas/Hels Gefangenschaft war auch nicht das Werk eines vermuteten (und völlig fiktiven) heidnischen Kults unter Führung von Sune Almkvist, Lars Birger Ekeberg und Hilding Kjellmann, sondern wohl das Wirken weiterer nordischer Gottheiten.
Auch die Absichten des "Ahnenerbes" im Bezug auf Uppsala und den Tempel bleiben ungeklärt, so dass die Unternehmung - besonders im Hinblick auf die resultierenden diplomatischen Spannungen - als Misserfolg gewertet werden muss.
Ein Ausflug nach Alt-Uppsala
Die Erlebnisse in Italien liegen noch nicht lange zurück, da erfolgt bereits die nächste Einladung ins British Museum.
Seine Quellen haben Admiral Sinclair informiert, dass das Ahnenerbe eine offizielle Delegation in die alte schwedische Universitätsstadt Uppsala entsandt hat, und das sogar unter der Führung von Herman Wirth, dem Leiter des Ahnenerbes höchstpersönlich.
Es liegt also nahe, dass der Reise ein bedeutsamer Zweck zu Grunde liegt, kein bloßer akademischer Austausch. Um so wichtiger, selbst vor Ort zu sein, diesen Zweck zu ergründen und die Absichten der Nazis nötigenfalls zu durchkreuzen.
So reist denn die Gruppe als offizielle Abordnung des Museums nach Uppsala - da die Zeit drängt, mit dem Flugzeug über Hamburg und Stockholm. Mehr als ein paar flüchtige Einblicke gibt es aber nicht vom Deutschen Reich, dem unsere Abenteurer hier erstmals näherkommen.
In Uppsala werden sie vom Dekan der Universität, Thorsten Bohlin, herzlich empfangen und dürfen auch Quartier im Gästehaus auf dem Campus beziehen. Sie nutzen die Gelegenheit, sich grundlegend in der Stadt umzuschauen; zu Milicents Bedauern ist die Zeit aber zu kurz, um die berühmte Bibliothek oder das nordische Museum zu besuchen.
Bereits vom Dekan hatten sie erfahren, dass das Interesse der Deutschen sich wohl mehr auf Dinge außerhalb der Stadt richtet und sich Wirth & Co. gerade in Gamla Upsala befinden, der einige Meilen nördlich gelegenen ursprünglcihen Siedlung - erst in der Neuzeit entstand das moderne, heutige Uppsala an bekannter Stelle.
Die Gruppe begibt sich umgehend dorthin und sieht sich im überschaubaren Örtchen um. Neben der spätmittelalterlichen Kirche fallen vor allem die drei großen Hügelgräber auf (die man, wie sie später erfahren, Odin, Thor und Frey zuschreibt). Wenig erfreut stellen sie fest, dass sich im Ort auch ein lautstarker SA-Trupp aufhält, der hier offenbar untergekommen ist.
Lady Milicent sieht sich in der Kirche um und kommt mit dem örtlichen Pfarrer ins Gespräch; dieser ist überzeugt davon, dass seine Kirche sich über den Fundamenten des alten Odin-Tempels erhebt. Er erzählt von den Hügelgräbern, die nach seinen Angaben keine wirklichen Grabmale seien, sondern eher eine Art Massengrabstätte darstellen und in vorchristlicher Zeit als Thinghügel genutzt worden seien.
Bei archäologischen Grabungen im 19.Jhd. wurden Tausende von Gräbern aufgefunden, auch viele offensichtlich kremierte Tote und Hinweise auf Tier-, aber auch Menschenopfer. Man vermutete hier nicht nur die alten Königsgräber des Geschlechts der Ynglinger, sondern auch einen Heiligen Opferplatz. Adam von Bremen erwähnte in seinen Schriften um 1070 einen solchen Opferplatz samt Brunnen - Hinweise darauf ließen sich allerdings nicht finden.
Währenddessen lernen Robert und William bei einer Eisfläche am Ortsrand das Bandyspiel kennen, eine Art Mischung aus Eishockey und Fussball, die den Briten bisher unbekannt war. Hier trainiert die schwedische Nationalmannschaft, und sie wechseln ein paar Worte mit dem selbstbewussten Trainer Sune Almkvist, zu seiner Zeit einer der besten Bandyspieler, aber auch Fussballer des Landes.
Von Herman Wirth oder anderen deutschen Forschern keine Spur, auch nicht am vermuteten Ort des Interesses, dem "Odin"-Hügelgrab.
Daher kehren die Briten zunächst ohne neue Erkenntnisse nach Uppsala zurück.


Akademische Begegnungen / Midvinterblot
Bei einem festlichen Abendessen lernen sie einige Honoratioren wie Lars Birger Ekeberg, den Gerichtspräsidenten von Schweden, Hilding Kjellman, Regierungspräsident der Provinz Uppsala und Gunnar Hedberg, den Bürgermeister der Stadt, kennen.
Nun sind auch die Deutschen anwesend, neben Herman Wirth gehört auch der uniformierte Klaus von Mittelstedt dazu - angeblich von der Universität Magdeburg, aber augenscheinlich auch und vor allem bei der SS. Dazu gesellt sich noch ihr Berater vor Ort, der leidlich bekannte Archäologe Dr. Anders Kjellberg.
Man tauscht sich angeregt über diverse archäologische Theorien aus, Milicent bringt dann auch den Odin-Tempel ins Spiel, um das wirkliche Interesse des Ahnenerbes abschätzen zu können. Tatsächlich ziehen sich die Deutschen recht früh zurück und Kjellberg bleibt als eigentlicher Gesprächspartner übrig.
Kjellberg tut die Überzeugung des Pfarrers der Gamla Kyrka in Alt-Uppsala als Hirngespinste ab und verweist vor allem darauf, dass ein Bau der damaligen Zeit vornehmlich aus Holz habe bestehen müssen und etwaige Überreste damit unwahrscheinlich sind. Auch die drei "Hügelgräber" in der Nähe hält er für eine Sackgasse, da bereits intensiv erforscht.
Der Schwede hält ein Gemälde seines berühmten Landsmanns Carl Larsson für den Schlüssel, das 1915 fertiggestellte Midvinterblot (Mittwinteropfer), und hier wiederum die vom fertigen Bild stark abweichenden Vorskizzen und Entwürfe. Kjellberg hält die große Eiche im Entwurf für den eigentlichen Tempel, nicht das nur ablenkende, prächtig geschmückte Holzgebäude im Hintergrund. Und nur hier findet sich auch noch der klar erkennbare Rand eines Brunnens, an dem ein Priester mit erhobenem Dolch auf sein Opfer, den legendären Ynglinger-König Domalde, wartet.
Larsson endgültiges Gemälde weist keine Spur eines Brunnens mehr auf, der Priester erhebt einen Thorshammer und aus der Eiche ist der "immergrüne Baum" geworden, den Adam von Bremen in seinem Abschnitt über den Tempel beschreibt.
So überzeugend diese Überlegungen klingen - Milicent fragt sich, wie die Deutschen in den ausgedehnten Wäldern ausserhalb der Stadt eine bestimmte Eiche finden wollen, sei sie auch noch so alt und beeindruckend. Erstaunt und aufgeregt vernimmt sie von Kjellberg, ein solcher Baum sei bereits ausgemacht worden und die Ahnenerbler würden schon diese Nacht den Ort aufsuchen.
Während ihre Gefährten noch überlegen, wie sie sich an die Spuren der Deutschen heften können, bittet Milicent spontan darum, die "Kollegen" begleiten zu dürfen, was von Kjellberg möglicherweise zu bereitwillig angenommen wird.

Vorstudie, 1911. Vom Nationalmuseum abgewiesen.

Endgültige Fassung, 1915. Im Archiv von Lund eingelagert.
Eine nächtliche Exkursion / Der Tempel des Odin
Am späten Abend machen sich die Deutschen, samt Kjellberg und Milicent, auf den Weg in die Wälder hinein. SS-Mann von Mittelstedt befindet sich in der Vorhut und scheint die Richtung zu weisen. Der jetzt wieder schweigsame SA-Trupp sichert zu den Seiten und nach hinten hin ab, schenkt der Umgebung aber nicht allzu viel Aufmerksamkeit.
Zumindest haben die drei Briten so keine Probleme, der im Schein der Lampen voranschreitenden Prozession zu folgen und dabei unbemerkt zu bleiben.
Milicent hat wohl bemerkt, dass Kjellberg und ihre momentanen deutschen Wandergefährten sie auf seltsame Art angesehen haben, sich das aber nicht so recht zu erklären gewusst und etwaige Besorgnis bei Seite geschoben - sie überbrückt Unruhe und Aufregung mit andauerndem Geplauder.
Schließlich erreichen sie tief im Wald das offenbar vorgesehene Gebiet. Fasziniert beobachtet Milicent, wie Herr von Mittelstedt einen Miniaturdolch von seiner Uniformjacke löst und damit eine rituelle Anrufung vollführt - Lohn ist eine Art rötlicher Schimmer, der eine uralte Eiche in der Nähe umhüllt. Noch verblüffender ist das Wasser, das unversehens am Fuße des Baums aus dem Boden quillt und schließlich einen kleinen Teich mit schwarzem, im Lichterschein undurchdringlichen Wasser bildet. Damit ist der sagenumwobene Odin-Tempel wohl gefunden.
Von Mittelstedt wendet sich dem Baum zu und beginnt eine weitere Zeremonie, während die Wachen in bester SA-Tradition einen Ring aus Fackelträgern um den Teich bilden. Es ist kalt und leichter, aber stetiger Regen setzt ein, was Milicent trotz aller Erwartung frösteln lässt.
Ihre Gefährten halten sich außerhalb des Lichterscheins und fragen sich besorgt, wie sich die Situation wohl weiter entwickeln wird.
Milicent erhält unerwartet einen Stoß in den Rücken und wird so von Herman Wirth schnell und unversehens in den Teich befördert - erst deutlich später wird ihr klar werden, dass die Deutschen sie nur als sogar bereitwilliges Opfer mitgenommen haben. Zunächst einmal schlägt eiskaltes, dunkles Wasser über ihr zusammen und sie verliert die Orientierung in der Schwärze.
Abenteuer in der Unterwelt
Milicent verwickelt sich auf dem Grund des Teiches in Wurzelwerk und Schlingpflanzen und gerät in Panik - es gelingt ihr schließlich, sich freizustrampeln und mit dem letzten Quentchen Luft wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Zu ihrer grenzenlosen Verblüffung findet sich inmitten eines Brunnenbeckens mit flachem, gemauerten Rand wieder. Und wie sie bald feststellt, auch nicht mehr mitten im Wald, sondern in einer Art Höhle. Der vermeintliche Sternenhimmel über ihr besteht in Wahrheit aus zahlreichen Glühwürmchen, die sich unregelmäßig über Wände und Decke der Höhle verteilt haben und das Gewölbe mit einem schwachen Schimmer kennzeichnen. Nachdem sie sich aus dem Brunnen herausgezogen hat, stellt Milicent fest, dass der Höhlenboden mit Gras bedeckt ist.
Es gelingt ihr, die mitgebrachte und vom Tauchgang in Mittleidenschaft gebrachte Taschenlampe wieder in Gang zu bringen - mit deren Hilfe erkundet sie die rätselhafte Umgebung genauer und erkennt so, dass die Rasenfläche mitsamt dem Brunnen die Oberseite einer Felsformation innerhalb der Höhle bildet; diese fällt auf allen Seiten steil ab und ist von tosendem Wasser umgeben, dass wie Meeresbrandung gegen die Felsen schlägt. Das Lampenlicht reicht nicht weit genug herab, aber Milicent glaubt, einen großen, schuppigen Leib im Wasser gesehen zu haben.
Auf allen vier Seiten des Gewölbes, jenseits des mehrere Schritt breiten Abgrunds, finden sich dunkle Gangöffnungen in den Wänden.
Die ratlose Milicent versucht, sich durch Rufe bemerkbar zu machen und erhält tatsächlich Antwort: Aus einem der Gänge ist die Stimme einer Frau zu vernehmen, die sich als Helga Halmdöd zu erkennen gibt und hier gefangen gehalten wird.
Milicent wagt den Sprung über den Abgrund, stellt aber fest, dass Helga hinter einer Gittertür eingesperrt ist. Die junge und selbstbewusste Frau erzählt, dass sie Unternehmerin ist und von drei Männern hier festgehalten wird, vor denen sie Milicent eindringlich warnt. Sie drängt die Engländerin, nach dem Schlüssel zu suchen, der sich an anderer Stelle im Höhlenkomplex befinden muss, und sie hier nicht zurückzulassen.
Als Milicent versucht, in den gegenüberliegenden Gang zu gelangen, stellt sie fest, dass dieser einem riesigen Hund als Lagerstätte dient - als das Ungeheuer auf sie aufmerksam wird und sich erhebt, offenbart es sich als annähernd so groß wie ein Pferd.
Zu ihrem Entsetzen ignoriert das Biest den trennenden Abgrund völlig und kommt gemächlich, scheinbar durch die Luft schreitend, auf sie zu.
In ihrer Panik springt Milicent in den Brunnen, da es nirgendwo eine Möglichkeit gibt, dem Hund auszuweichen, der ihr langsam, aber bestimmt folgt. Zu Milicents Verblüffung durchbricht in diesem Moment ein Mensch die Wasseroberfläche, dieser entpuppt sich als völlig orientierungsloser Herman Wirth. Als der Hund sich nähert, taucht Milicent unter, so dass das Ungeheuer nun Wirth packt und aus dem Wasser zieht.
Vorsichtig späht Milicent über den Brunnenrand und beobachtet erschauernd, aber auch fasziniert, dass der Hund seine Beute in den Gang trägt, in dem auch Helga gefangen gehalten wird.
Milicent nutzt die Gelegenheit, aus dem Brunnen zu klettern und begibt sich eilends zu dem nun verlassenen Gang auf der anderen Seite der höhle.
Hastig tastet sie nach einer bislang übersehenen oder gar unsichtbaren Brücke, findet aber keine Erklärung, wie der Hund einfach den Abgrund überqueren konnte. Erneut wagt sie den schwierigen Sprung, der auch gelingt - sie eilt den Gang entlang und gelangt in eine Höhle, die dem Monster offenbar als Schlafplatz dient. Weder in dem aufgehäuften Stroh, dass sie hastig durchwühlt, noch in den dichten Wurzelgeflechten an den Wänden der Höhle findet sie einen Schlüssel.
Sie stellt aber fest, dass die Rückwand der Höhle offenbar von der Rinde eines riesigen Baumes gebildet wird und dass dort- etwa mannshoch über dem Boden - eine rechteckige, gleichmäßige Vertiefung eingearbeitet ist. In dieser befinden sich - angeordnet in drei Reihen und vier Spalten - 12 unterschiedlich große Holzplättchen mit Symbolen (dünne Linien, senkrecht bzw. in Winkeln aufeinander treffend).
Milicent erkennt, dass es sich hier vermutlich um den Öffnungsmechanismus zum Kerker handelt, ist aber unter Druck nicht in der Lage, das Rätsel zu lösen - sie schwankt zwischen einer geometrischen Darstellung und der Interpretation der Zeichen als altnordische Runen.
Da sie fürchtet, hier von dem Hund gestellt zu werden, entfernt sie die Täfelchen kurzum aus dem Rahmen und steckt diese ein.
Beim Sprung zurück auf den Felsen stürzt sie beinahe ab und kann sich nur mit großer Mühe wieder über die Kante ziehen - zu ihrem Entsetzen hat sich auch noch ein riesiger, schlangenartiges Wesen aus dem tief unter ihr brodelnden Wasser geschnellt und mit einem furchterregenden Arsenal spitzer Zähne nach ihr geschnappt.
Nun vollends in Panik, läuft sie zum Brunnen, springt hinein und versucht tauchend, wieder auf die "andere Seite", den Opferteich, zu gelangen, da ihr während ihres Aufenthaltes hier unten klar geworden ist, dass es sich bei dem Teich/Brunnen wieder um eine Art Portal handelt.
. . .
Nachdem sie entsetzt mit angesehen haben, wie Herman Wirth Milicent hinterrücks in den Teich stößt, gehen ihre Gefährten ebenso spontan wie unüberlegt zum Angriff über.
Aufgrund der Übermacht der SA-Männer zögern William und Robert nicht, ihre Waffen einzusetzen - während der ehemalige Soldat Robert überlegt schießt und versucht, die nur mit Schlagstöcken bewaffneten Deutschen kampfunfähig zu machen, stürmt William brüllend und wild um sich feuernd auf den Teich zu. Mehrere Deutsche gehen zu Boden, unter den Getroffenen ist auch Herman Wirth.
Desmond stürzt sich in den Nahkampf und lässt die Fäuste sprechen, hat aber mit den strassenkampferprobten SA-Schlägern seine liebe Mühe.
Dennoch ist der Sturmangriff überaus erfolgreich - die verbliebenen Deutschen treten den eiligen taktischen Rückzug an, da sie sich völlig überrumpelt sehen und im nächtlichen Wald auch nicht überblicken können, dass die Zahl der Angreifer lächerlich klein ist.
Robert springt in den Teich und sucht unter der Wasseroberfläche nach Milicent - er verstrickt sich in Wurzelwerk, verliert die Orientierung und gelingt nur mit großer Mühe und Kraftaufwand wieder an die Oberfläche. Auch Desmond ist nicht mehr Erfolg vergönnt, als er sich gleichfalls daran versucht. Die Männer machen sich große Sorgen um Milicent und müssen das Schlimmste befürchten.
William versucht währenddessen, den Ahnenerbe-Mann von Mittelstedt zur Strecke zu bringen und stellt verblüfft fest, dass dieser hinter der großen Eiche spurlos verschwunden ist - offenbar ein weiteres rituelles Kunststück. Nebenbei bemerkt er, dass die Rinde des Baumes über und über mit Runen bedeckt ist, die offenbar im Holz selbst entstanden sind und nicht nach menschlicher Einwirkung aussehen.
Von William kommt dann der pragmatische Vorschlag, die toten, sterbenden oder bewusstlosen Deutschen im Teich zu versenken und damit die Spuren ihres Treibens zu verschleiern. Die beiden anderen Männer finden die Idee zwar etwas abstoßend, sie stimmen aber zu und setzen das Vorhaben in die Tat um. Sie beginnen mit dem sterbenden Herman Wirth, dem Milicent dann bald, sehr viel aktiver, auf der anderen Seite begegnen wird.
. . .
Während die Männer noch ratlos und niedergeschlagen überlegen, wie es weitergehen soll, taucht plötzlich Milicent wieder prustend aus dem Teich auf und wird umgehend aus dem Wasser befördert. Dabei redet sie aufgeregt von Helga, der sie unbedingt helfen müssen, von einem riesigen Hund und Herman Wirth, so dass ihre Gefährten sich begreiflicherweise Sorgen um ihren Geisteszustand machen.
Nachdem Milicent sich etwas beruhigt hat, gelingt es ihr aber, die unglaublichen Geschehnisse strukturierter zu erzählen. Und nach den Erlebnissen auf Sizilien sind die Männer auch geneigt, ihr zu glauben. Umgekehrt ist Milicent höchst verblüfft, das der augenscheinlich unversehrte Herman Wirth zuvor hier erschossen wurde.
Desmond gelingt es rasch, das Rätsel der Holztäfelchen zu lösen und aus diesen den Namen "Loki" in altnordischen Runen zu bilden.
Die Abenteurer machen sich auf den Weg durch den Teich und stoßen zuvor noch einen weiteren Deutschen ins Wasser, was Milicent zunächst sehr schockiert.
Sie gelangen in die große Höhle und stellen fest, dass der Riesenhund mittlerweile wieder seinen Posten im Gang zu seinem Bau eingenommen hat. Das Auftauchen der Gruppe erweckt natürlich seine Aufmerksamkeit, aber unter Verwendung des nun wieder sehr lebedig erscheinenden SA-Mannes kann das Ungeheuer abgelenkt und beschäftigt werden.
Robert und Desmond gelingt es, die Holztäfelchen in der richtigen Zusammensetzung am Baum im Bau des Hundes anzubringen. Wie sich herausstellt, öffnet der Vorgang tatsächlich den Zugang zu Helgas Gefängnis. Da der Hund mittlerweile mit dem Deutschen fertig geworden ist, muss die Gruppe, nun zusammen mit Helga, eilends den Rückweg durch den Brunnen antreten.
Am Teichrand im Wald werden sie bereits von Bandy-Trainer Almkvist mit gezücktem Revolver erwartet. Bevor dieser sich abe rnäher über seine Absichten auslassen kann, wird er hinterrücks von dem ebenso überraschend anwesenden Dr. Kjellberg bewusstlos geschlagen.
Unwahrscheinlich, dass ihn ein potentiell schlechtes Gewissen und die Sorge um Milicent zurück ans Gewässer geführt haben - die Unterwelt-Rückkehrer sind von ihren Erlebnissen aber auch zu mitgenommen, um sich darum weiter zu kümmern.
Nass und erschöpft erreichen alle fünf schließlich die Universität, wo sie Helga als Opfer einer Straftat präsentieren - dieser wird für die Nacht Obdach geboten, allerdings wird sie nicht in der Nähe der Briten untergebracht. Diese sind zwar argwöhnisch, aber auch sehr ausgelaugt von ihrem nächtlichen Abenteuer und fügen sich schließlich. Sie nehmen sich aber fest vor, gleich am nächsten Morgen die Geschehnisse aufzuarbeiten und sich von Helga die Hintergründe erklären zu lassen.
Epilog: Die Totengöttin wandelt in Midgard
Am folgenden Morgen bestätigt sich das ungute Gefühl: Helga ist nicht mehr in ihrem Zimmer und auch sonst in den Räumen des Gästehauses nicht aufzufinden. Dabei erfahren sie, dass die deutsche Delegation die Universität bereits verlassen und sich auf den Weg zum Bahnhof gemacht hat.
Erst verspätet stellt Milicent fest, dass Helga ihr eine Nachricht hinterlassen hat und sie um ein Treffen auf dem Domplatz bittet. Da dieses schon bald stattfinden soll, verwerfen die Reisenden ihren ursprünglichen Plan, sich zum Bahnhof zu begeben und dort nach Helga zu suchen.
Vor dem Dom halten die Männer sich außer Sicht und halten die Umgebung im Auge, während Milicent zunehmend unruhig vor der Kirche wartet.
Schließlich nähert sich eine unbekannte Frau, die ihr ein zusammengefaltetes Blatt übergibt - auf dem Papier die kurze Nachricht "Danke für meine Befreiung", unterzeichnet mit den drei Runenzeichen, die sich zu dem Namen "Hel" zusammensetzen.
Entsetzt erkennt Milicent, wer dort in der Unterwelt gefangen saß und jetzt, offenbar in deutscher Begleitung, den Weg in diese Welt gefunden hat.
Da der Zug mittlerweile abgefahren ist und die Briten auch keine Möglichkeit sehen, inmitten der jetzt sicherlich wachsameren deutschen Reisegruppe zu Helga zu gelangen, treten sie niedergeschlagen die Heimreise an und spekulieren dabei, welche Pläne die Totengöttin wohl verfolgen mag und welchen Schaden sie anrichten kann - und ob die Nazis vielleicht sogar einen Weg finden, davon zu profitieren.
Milicent ist jedenfalls entschlossen, "Helga" noch einmal zu begegnen und ist auch (wahrscheinlich hoffnungslos naiv) davon überzeugt, die Göttin sei ihr für ihre Befreiung noch etwas schuldig.
Weiterhin ist ihnen klar, dass der wundersam wieder unter den Lebenden wandelnde Herman Wirth die Grundlage für einen ernsten diplomatischen Zwischenfall unter ihren Staaten sorgen wird. Es wird also keine schöne Rückreise...